Sprung in die Moderne

    OPTIMO GROUP – Das Traditionsunternehmen ist ein fester Bestandteil des Wirtschaftsstandortes Winterthur. Es hat sich mit seinen sechs Dienstleistungsbereichen immer wieder dem veränderten Marktumfeld angepasst und neben dem weiterhin starken Industriefokus weitere Märkte erschlossen.

    (Bilder: zVg) Optimo Technics: Die Instandhaltung kümmert sich um die Wartung und Reparaturen von Krananlagen und Werkzeugmaschinen sämtlicher Hersteller.

    Kontinuität, Nachhaltigkeit, Diversifikation und Unabhängigkeit sind die Grundpfeiler der inhabergeführten Optimo Group, die 2001 aus dem Sulzer-Konzern herausgelöst wurde. An vorderster Front steht seit 2019 ein Team, das sich aus den beiden Besitzerfamilien und weiter langjährigen Führungskräften zusammensetzt. Operativ geleitet wird die Firmengruppe von Adrian Kienast. Von der weiten Inhaberfamilie ist Dominik Uhlmann in der Geschäftsleitung vertreten; er ist gleichzeitig für den Geschäftsbereich Logistik verantwortlich. «Dieses Gleichgewicht der Inhaberschaft ist uns sehr wichtig», betont Kienast. Für das Unternehmen bedeutet dieser Generationenwechsel den Erhalt der insgesamt 250 Arbeitsplätzen. Unsere Firmenphilosophie ist sehr langfristig ausgelegt, wir streben nicht nach maximalem Wachstum um jeden Preis, sondern vielmehr nach nachhaltiger, positiver Entwicklung. Der Erhalt der Arbeitsplätze hat oberste Priorität», betont Kienast.

    Die Gruppe hat sich dem veränderten Marktumfeld angepasst und konnte neben dem weiterhin starken Industriefokus auch weitere Märkte erschliessen. Die Strategie des neuen Marktauftrittes erlaubt, die Kraft und Grösse der Gruppe zu nutzen und gleichzeitig unabhängig aufzutreten. «Unabhängigkeit ist bei uns tief verankert und ein wichtiger Eckpfeiler der Strategie. Insbesondere auch die Unabhängigkeit von Banken gibt uns mehr Freiheit in unseren unternehmerischen Entscheiden.» Ausreichende eigene Liquidität ist darum enorm wichtig. «Unsere Dienstleistungsportfolio wollen wir bewusst in dieser Breite beibehalten, diese Diversifikation hat sich bewährt und viele Schwankungen und Marktentwicklungen ausgleichen können», erklärt Kienast.

    Die Firma ist in den sechs verschiedenen Geschäftsbereichen Optimo Logistics, Optimo Technics, Optimo Jobcorner, Datimo IT-Solutions, Printimo und Duwerag, tätig. «Dabei nehmen wir unseren Kunden als breit aufgestellter, umfassender Dienstleister diejenigen Aufgaben ab, welche nicht zu deren Kerngeschäft gehören. Daraus ergeben sich oft auch Synergien für die Kunden, wenn mehrere Bereiche von uns involviert sind. Wir sind häufig auch systemmässig eng in die Prozesse unserer Kunden eingebunden», erklärt Kienast.

    Umfassender Logistik-Dienstleister: Optimo Logistics, welche auf Verpackungslösungen von Industriegüter jeglicher Art und Grösse spezialisiert ist, ist der grösste Bereich der Gruppe.

    Umfassender Logistik-­Dienstleister
    Den grössten Bereich stellen die rund hundert Mitarbeitenden der Optimo Logistics. Hier werden Verpackungslösungen von Industriegütern jeglicher Art und Grösse gefertigt. Verpackt werden auch Kunstobjekte, hochwertige Geräte der Medizinaltechnik, sogar komplette Fahrzeuge. «Unser Speditionsteam organisiert internationale Transporte für Import, Export und Cross Trade-Lieferungen auf Strasse, Schiene, See und Luft. Das weltweit bewährte Netzwerk ist dabei äusserst wichtig.» Dank der eigenen Fahrzeugflotte sowie der umfassenden Lagerlogistik kann die gesamte Lieferkette abgedeckt werden. Optimo Technics umfasst die technischen Dienstleistungen. Die Instandhaltung kümmert sich um die Wartung, Reperatur und Modifikation von Werkzeugmaschinen und Krananlagen sämtlicher Hersteller. Ein weiterer Bereich ist das Stangenlager, wo spezifisches Kundenmaterial – hochlegierten Stahl und Buntmetalle – gelagert, zugeschnitten wird.

    Eine weiter Submarke im neuen Markenauftritt ist der Optimo Jobcorner. «Wir sind in diesem Bereich als Personalverleiher tätig und verleihen Fachkräfte auf temporärer Basis für Montagearbeiten weltweit.» Primär sind dies Jobprofile wie Monteure, Schlosser, Schweisser, Automatiker – alles bestens ausgebildete Fachleute, die von den Kunden autonom eingesetzt werden können. «Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sind solche Profis gesucht», weiss Kienast.

    Dominik Uhlmann (links) und Adrian Kienast führen die Unternehmergruppe.

    In einem anspruchsvollen Umfeld muss sich die Printimo behaupten. Sie ist eine der grössten Druckereien im Raum Winterthur. «Wir produzieren Drucksachen (Offset-/Digitaldruck) aller Art, von der Visitenkarte über Geschäftsdrucksachen, Broschüren, Flyer, Geschäftsberichte bis zu Periodikas und vielem mehr.» Der Geschäftsbereich Duwerag hat sich einen Namen als Partner in der Industrie und der Haustechnik gemacht. Unternehmen können ein umfangreiches Sortiment an Maschinen und Werkzeugen für eine flexible Dauer mieten.

    Massgeschneiderte IT-Lösungen bietet die Datimo mit 30 IT-Profis. «Die IT konnte sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickeln im Gleichschritt mit der Entwicklung der Branche und der zunehmenden Nachfrage nach IT-Dienstleistungen aus allen Kundensegmenten. Die Digitalisierung hält überall Einzug», freut sich Kienast. Ebenso die Logistiknachfrage erfreut sich in jüngerer Vergangenheit einer positiven Entwicklung. «Unsicherheiten weltweit bewegen Firmen dazu, wieder vermehrt lokale Lager aufzubauen und damit unabhängiger von Lieferkettenproblemen etc. zu werden.» Im Gegenzug ist die Marktentwicklung im Druckbereich eine Herausforderung, wo die Digitalisierung einen negativen Einfluss auf die Nachfrage.

    Neubau geplant
    Die Optimo Group zeichnet sich durch eine hohes Qualitätsbewusstsein und einen grossen Innovationsgeist aus. «Wir leben eine offene Kommunikationskultur, alle Mitarbeitenden können Vorschläge einbringen. Visionen, strategische Themen und Ideen werden immer auch breit diskutiert mit der Führungscrew und den Schlüsselleuten.» Auch der Nachhaltigkeitsgedanke wird im Unternehmen täglich gelebt und umgesetzt. «Wir passen wo möglich unsere Firmenprozesse an, um dem Nachhaltigkeitsaspekt gerecht zu werden.» Ein Thema ist im energieintensiven Betrieb die Energiekrise. «Wir haben auf unsren Liegenschaften eine PV-Anlage installiert. Auch der geplante Neubau wird mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet, welche unsere Autonomie vom Stromnetz künftig fördern wird.» Preissteigerungen, Energiethemen und verfügbare Arbeitskräfte gehören zu den Herausforderungen des Unternehmens. Für die Zukunft hat die Optimo jedoch die Weichen gestellt. Dazu gehört unter anderem eine neuer Logistikneubau, der in rund einem Jahr fertiggestellt werden soll.

    Corinne Remund

    www.optimo-group.ch


    Ausbilden – Rezept gegen Fachkräfte­mangel und für die Zukunft

    Die Aus- und Weiterbildung hat in der Optimo einen grossen Stellenwert. So werden aktuell 27 Lernende in den Berufen Informatiker/-in EFZ, Logistiker/-in EFZ, Produktionsmechaniker/-in EFZ, Polymechaniker/-in EFZ, Automatiker/-in EFZ, Medientechnolog/-in EFZ sowie im kaufmännischen Bereich ausgebildet. «Es ist für uns wichtig in die Ausbildung von jungen Leuten zu investieren. Die Anzahl Lehrlingsplätze konnten wir so über die Jahre steigern und meistens Lernende nach Lehrabschluss weiterbeschäftigen. Viele Fachkräfte sind heute noch bei uns tätig», so Adrian Kienast. Ein zentrales Anliegen und fest in der Firmenkultur verankert, ist die persönliche Weiterbildung der Mitarbeitenden. «Wir unterstützen und fördern das Know-how unserer Fachkräfte, wenn immer möglich. Fachspezifische Weiterbildungen sind zudem ein regelmässiges Thema in den einzelnen Geschäftsbereichen.» Dank dieser nachhaltigen Ausbildungsstrategie hat das Unternehmen den Fachkräftemangel bis jetzt wenig gespürt.

    CR

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